Wahrheit wie gedruckt

Eine Regierung, die die Bevölkerung verhöhnt, muss eine starke Gegenöffentlichkeit zu spüren bekommen. Mit einem neuen Print-Projekt will Manova dazu beitragen.

 

Text: Elisa Gratias, Jana Pfligersdorffer, Nicolas Riedl, Roland Rottenfußer

Stell dir vor, es wird zensiert, aber die geistig Widerständigen haben Wege gefunden, die Zensur zu umgehen! Aktuell wird es immer schwieriger, sich mit einem Medienprojekt in Opposition zu den Herrschenden zu begeben. Die vom Grundgesetz garantierte Meinungsfreiheit steht überall unter Beschuss. Was wir heute in einem online-Magazin veröffentlicht haben, kann morgen von den Plattformbetreibern auf Anweisung der Staatsmacht oder in vorauseilendem Gehorsam vom Netz genommen werden. Und auch was nicht verboten ist, kann von den Profis moderner Formen der Zensur unsichtbar gemacht werden: durch Shadowbanning. Das Internet – so hilfreich es auch für die schnelle Verbreitung von Informationen sein mag – ist entsetzlich anfällig für Angriffe mächtiger politischer Gegner. Daher gilt es für unabhängige Medien, nach Wegen zu suchen, um der Zensur zu entgehen. Wir von Manova haben uns jetzt auf eine Daseinssphäre besonnen, in der sich viele Menschen immer seltener aufhalten: die Offline-Welt. Im »richtigen« Leben bedeutete lesen, dass man bedrucktes Papier in Händen hielt – viele werden das heute noch so machen. Zu diesem einfachen, aber wirksamen Prinzip wollen wir jetzt in Anbetracht der massiven Bedrohung der Pressefreiheit zurückkehren. Der neue »Ableger« von Manova heißt GEGENDRUCK und bietet exklusive Beiträge in gewohnter Qualität bei veränderter Präsentationsweise. Selbst wenn die nervös gewordenen Exponenten eines »starken Staates« demnächst alle oppositionellen Medien abschalten lassen – tausende schön gestalteter Druckwerke werden dann in den Wohnungen der Menschen liegen und den Gedanken der Freiheit weitertragen.

 

»An der Mauer stand mit Kreide: Sie wollen den Krieg. Der es geschrieben hat, ist schon gefallen.«

 

So schrieb es Bertolt Brecht in seinen »Svendborger Gedichten« 1939 aus dem Exil. So kurz diese lyrische Miniatur auch sein mag, so bemerkenswert ist sie auch. Zuerst fällt auf, dass nicht der Krieg hier die »handelnde Person« ist. Brecht schreibt nicht, der Krieg »breche aus«, als habe er sich selbst dazu entschieden. »Sie« wollen ihn. Hinter Kriegen steht eine nicht näher benannte Gruppe von Personen, die ihn wollen, ihn inszenieren, ihn bewusst im Eigeninteresse herbeiführen. Weiter beleuchtet das Gedicht auch die unmittelbare Aufeinanderfolge einer negativen Prophezeiung und der Realität, die auf diese vorausdeutet. Der Mahner ist selbst schon zum Opfer dessen geworden, wovor er gewarnt hatte. War es deshalb falsch, diese Warnung mit Kreide auf die Mauer zu schreiben? Nein, denn eine gewisse Chance hätte bestanden, den Krieg zu verhindern – wären nur genügend Leute wachsam gewesen und hätten nur viele sich gegen das grausame Szenario gestemmt, das »sie« sich ausgedacht haben.

 

Sie wollen Krieg – wir nicht

Der Titel der ersten »GEGENDRUCK«-Ausgabe, die ein Kind der Manova-Familie ist, ist daher sehr treffend: »Sie wollen Krieg«. In kürzesten Worten wird damit deutlich, dass Kriege keine Naturkatastrophen sind – oder etwa Auswüchse einer kollektiven Aggressionsneigung –, sondern dass sie menschengemacht sind. Weiter lässt die Überschrift auch Raum für einen Funken Hoffnung. Denn was »sie« wollen – muss es denn wirklich unbedingt geschehen?

 

Es gibt die überwältigende Mehrheit derer, die in Frieden leben wollen, die weder zu sterben noch geliebte Angehörige zu verlieren wünschen, die nicht in einen Hass gegen fremde, vielleicht liebenswerte Menschen aus anderen Ländern hineingetrieben werden wollen, die es nicht gutheißen, wenn große Teil ihres hart erarbeiteten Geldes in eine mörderische Maschinerie des Tötens fließen.

 

Sollte es da nicht möglich sein, dass wir alle »dem Rad in die Speichen greifen«, wie es Dietrich Bonhoeffer ausdrückte?

 

Krieg tötet auf dem Schlachtfeld, aber er wird in den Köpfen vorbereitet. Zu töten oder zu sterben, liebe Menschen verstümmelt und den eigenen Heimatort in Trümmern zu sehen, ist kein natürliches Bedürfnis psychisch gesunder Menschen. Es braucht massive und geschickte Propaganda, um die Mehrheit in einem Land für den Krieg zu begeistern. Leider müssen wir feststellen, dass aus Sicht der Kriegstreiber ein Gutteil dieser Arbeit bereits getan ist. Die Phrasen wurden erfolgreich in die Köpfe gepflanzt: Zeitenwende, Kriegstüchtigkeit, Lumpenpazifisten, Putintrolle… Nur wer den brandgefährlichen Konfrontationskurs, den die Regierung derzeit fährt, unterstützt, wird in den auf Krieg gebürsteten Leitmedien noch zu den anständigen Menschen gezählt.

 

Kein Blut für Pistorius!

So wie der Krieg in den Köpfen beginnt, gilt dies aber auch für den Frieden. Daher ruft Kriegspropaganda nach Gegenöffentlichkeit. Der enorme Druck, den die Kriegsprofiteure und ihre Helfershelfer in der Politik auf die Gesellschaft ausüben, muss pariert werden durch Gegendruck. Denn wir wollen ihn nicht, den Krieg. Wir sind die Mehrheit und der Souverän. Die Kriegsmaschinerie stünde von heute auf morgen still, wenn sich niemand mehr für diese verfehlte Politik der »Elite« hergeben würde. Kriegstreiber müssten vor Massendemonstrationen gegen den Krieg letztlich zurückweichen, wenn auf allen Straßen und Plätzen gerufen würde: »Kein Blut für Pistorius!« Spätestens mit den nächsten anstehenden Wahlen hätten die Rüstungslobbyisten in den Plenarsälen dann ausgespielt.

 

Zum Glück hat die Kriegspropaganda Geist und Seele der Bürger nicht vollständig im Griff. Immer mehr Menschen haben verstanden, dass die nibelungentreue Unterstützung der Ukraine durch die deutsche Politik in den Abgrund führt – wirtschaftlich wie am Ende vielleicht militärisch. Die Menschen spüren, dass ihr Wohlstand und am Ende sogar ihre geliebten Söhne und Töchter geopfert werden sollen für die Wahnideen einiger »Volksvertreter«, die ganz offensichtlich durch die Gehirnwaschanlage der NATO geschleust worden sind. Es braucht vor allem geistigen Widerstand gegen das furchtbare Wiederaufleben plumper Feindbilder, die jeder Kriegsstimmung zugrunde liegen. Bertolt Brecht schreibt dazu im oben genannten Gedicht:

 

»Der da vom Feind spricht, ist selber der Feind.«

 

Zumindest ist er ein Gegner, dem es mit allen Mitteln des Geistes und der Verweigerung entgegenzutreten gilt.

 

Gegen den Meinungsdruck

Eine Bewegung gegen die Kriegsgefahr braucht Argumente, die das diffuse Unbehagen von immer mehr Bürgern in klare Worte fasst. Hierfür sind viele bewährte Autorinnen und Autoren aus dem Umfeld von Manova bestens qualifiziert. Wir starten unser neues Print-Format »GEGENDRUCK« deshalb mit einem leidenschaftlichen und zugleich wohlbegründeten Plädoyer gegen den Krieg.

 

Hier ein paar Fakten zum neuen Projekt:

  • Die Erstausgabe erscheint am 15. Juli 2024 und wird das Format eines kleineren Buches haben.
  • Käufer erhalten kein »Best of« aus dem Manova Online-Magazin. Vielmehr 18 brandneue, ausführliche Artikel, die noch nie im deutschsprachigen Raum erschienen sind.
  • Autorinnen und Autoren sind: Michael Brenner, Jürgen Rose, Roberto De Lapuente, Roland Rottenfußer, Klaus-Jürgen Bruder, Jan Oberg, Wolfgang Sachsenröder, Eva Borst, Flo Osrainik, Elisa Gratias, Ullrich Mies, Tom Oliver Regenauer, Ilia Ryvkin, C.J. Hopkins, Angela Mahr, Nicolas Riedl, Anneliese Fikentscher, Andreas Neumann, Michael Straumann, Raymond Unger.
  • Redakteure von GEGENDRUCK sind der streitbare Sachbuchautor und Elitenkritiker Ullrich Mies und die bewährte Manova-Lektorin Annette van Gessel. Das Heft erscheint in einem hochwertigen Layout, das der Meister des politischen Buchcovers Robert Schumann entworfen hat.
  • GEGENDRUCK wird künftig vierteljährlich erscheinen und jeweils ein anderes Schwerpunktthema haben.

 

Das Motto des Projekts heißt:

 

»Lesen, was andere verschweigen«

Manova-Geschäftsführerin Jana Pfligersdorffer, die Initiatorin von GEGENDRUCK und an der Konzeption wesentlich beteiligt war, schreibt zum Start des neuen Formats:

 

»In Zeiten, in denen unabhängiger Journalismus staatlicher Repression und massiver Zensur im digitalen Raum ausgesetzt ist, gehen wir mit unserer neuen Vierteljahresschrift den Schritt hin, beziehungsweise zurück, zum gedruckten Wort.«

 

Im Editorial von Tom-Oliver Regenauer heißt es dazu:

 

»An keinem Punkt der Zivilisationsgeschichte war Information jenseits des Mainstream nötiger als jetzt. Denn die von wahnwitzigen Visionen getriebene Herrschaftskaste will Krieg – und führt Krieg. An allen Fronten, in jeder erdenklichen Form. Militärisch, ökonomisch, psychologisch. Unter dem Vorwand, die Welt retten und Demokratie schützen zu wollen, vermarkten die von irrlichternden Ideologien verblendeten Apologeten der ‘Zeitenwende’ Konflikte als Friedensbewegung.«

 

Bitte weitersagen!

Weiter schreibt Jana Pfligersdorffer:

 

»Durch den Verkauf von GEGENDRUCK wird zudem die Arbeit des Manova-Magazins unterstützt. Denn trotz erheblicher finanzieller Belastung durch den Markenwechsel, die Konto-Kündigung durch die GLS und laufender Gerichtsverfahren sind wir unserem Versprechen treu geblieben, keinerlei Werbung zu schalten, keine gesponserten Artikel zuzulassen und keine Daten unserer Leser zu erfassen.

 

Manova ist und bleibt unabhängig – und wird ausschließlich durch Spenden unserer Leser finanziert. Nach Abzug der Kosten für Druck und Vertrieb wird der Verkaufserlös der ersten Ausgaben von GEGENDRUCK Manova zugutekommen. Alle Mitwirkenden haben dafür auf Honorare verzichtet. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich für deren selbstlosen Einsatz und die großartige Teamarbeit bedanken.«

 

Friedenstüchtig werden

Das Manova-Team schließt sich Janas Dank an alle Beteiligten von Herzen an. Möge das neue »Kind« aus der Manova-Medienfamilie wachsen und gedeihen und seinen Teil dazu beitragen, das dieses von den Kriegen der Vergangenheit traumatisierte und von der Angst vor neuen Kriegen geschüttelte Land dauerhaft friedenstüchtig wird.

 

 

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Hier kann man das Heft bestellen: www.gegendruck.eu