Drogen? Nicht mit Kuba

In Kuba stellt der Konsum von Drogen zwar kein schwerwiegendes gesellschaftliches Problem dar, trotzdem geht man auf der Karibikinsel konsequent gegen Rauschgift vor, wie Antonio Israel Ybarra Suárez, Sekretär der Nationalen Drogenkommission (CND), nach Angaben der staatlichen kubanischen Tageszeitung Granma letzte Woche in Havanna betonte. Die kubanische Rechtsprechung verbietet Drogen und Substanzen mit vergleichender Wirkung.

 

Weltweites Problem

Man wolle weder Zielland, noch Durchgangsland für Drogen sein. Dabei setze man auch auf Präventivmaßnahmen, etwa auf die Erziehung einer Kultur der Ablehnung berauschender Substanzen. Weltweit würde die Problematik allerdings zunehmen, wie in einigen Ländern etwa die Freigabe von Marihuana, die ansteigende Kokainproduktion – Kolumbien ist der weltweit größte Kokainproduzent – oder das Aufkommen neuer und starker Drogen zeigen würde.

 

Nach dem Weltdrogenbericht 2018 des Büros für Drogen und Verbrechensbekämpfung der Vereinten Nationen (UNODC), konsumierten im Jahr 2016 rund 5,6 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung Drogen. Im Jahr 2015 ging man noch 5 Prozent aus. Laut WHO starben im Jahr 2015 rund 450.000 Menschen weltweit an den Folgen von Drogenkonsum.

 

Aber auch in Kuba wurden vergangenes Jahr rund 5,5 Tonnen Drogen – hauptsächlich Marihuana – sichergestellt, so Ybarra Suárez. Im Vorjahr waren es 3,2 Tonnen. Allerdings würde der größte Teil davon – rund 95 Prozent – verpackt ins Meer geworfen und von der Strömung wieder an Land gespült. Nach Angaben des CND-Sekretärs eigne sich das Klima in Kuba zwar nicht zum Anbau von Marihuana, trotzdem hätte man letztes Jahr über 67.000 Pflanzen beschlagnahmt. Ybarra Suárez berichtete auch über 19 Fälle von Drogenhandel auf der Insel und 94 Festnahmen bei der Einreise, wobei es zu 56 Prozessen gekommen sein soll. Nach einer zwei Jahre alten Umfrage sei in Kuba von einem Konsum von 0,038 pro 100.000 Einwohner auszugehen, so der CND-Beamte. Am häufigsten würden Marihuana und Medikamente, kombiniert mit Alkohol, genommen.

 

Globale Kooperation nötig

Der Sekretär mahnte auch eine internationale Zusammenarbeit an, da dem Problem »nicht allein mit inländischen Maßnahmen zu begegnen« sei und eine Zusammenarbeit nötig wäre, weshalb Kuba mit 50 Anti-Drogen-Agenturen und 46 Staaten zusammenarbeiten würde.

 

Auch den Vereinigten Staaten – die USA sind, etwa mit ihrem Geheimdienst CIA in Lateinamerika oder in Afghanistan in die weltweite Drogenproduktion verstrickt – hätte man trotz schwankender bilateraler Beziehungen in den letzten Jahren Informationen in über 500 Fällen mitgeteilt, was zur Sicherstellung von Drogen im Ausmaß von rund 40 Tonnen in den USA geführt hätte, so der kubanische Beamte in der Tageszeitung Granma weiter.

 

 

Mein Beitrag erschien bei Pressenza.

 

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Quellen:
  • http://de.granma.cu/cuba/2018-06-27/drogen-haben-keinen-platz-in-kuba
  • https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/kokain-geschaeft-bauern-pflanzen-mehr-koka-an/21029080.html
  • http://www.unodc.org/wdr2018/en/exsum.htmlhttp://www.unodc.org/wdr2017/en/exsum.html
  • https://www.deutschlandfunkkultur.de/alfred-w-mccoy-die-cia-und-das-heroin-die-fatalen-irrtuemer.1270.de.html?dram:article_id=346824