Flo Osrainik und ich waren im März 2024 fast zeitgleich in Moskau. Ich blieb in der Stadt und sprach mit Exilanten, die von Deutschland aus nach Russland übersiedelt sind. Aus Gründen. Er reiste weiter in den Donbass, um sich selbst ein Bild von der Front-Situation auf der russischen Seite des Krieges zu verschaffen. So entstand ein Reisebericht, der in Kürze als Buch verfügbar sein wird.
Text: Andrea Drescher
Ein wichtiges Buch, denn der Krieg wird vom westlichen Mainstream meist nur aus der ukrainischen Perspektive gezeigt. Dem setzt Flo Osrainik altmodischen Journalismus mit Recherche vor Ort entgegen. Journalismus wie er sein soll, pardon sein sollte. Denn er findet in Zeit von Internet-Recherche und KI kaum mehr statt.
Donbassdonner – (S)ein Reisebericht von der anderen Seite der Geschichte beschreibt das Kriegsgebiet, in dem bereits seit 2014 ein Krieg tobt, der allein bis Januar 2022 rund 14.000 Menschen tötete.
Der Verlag beschreibt das Buch mit den Worten: »Um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, begab sich Bestsellerautor Flo Osrainik auf eine Reise von München bis an die russische Front nach Donezk. In seinem Reisetagebuch schildert und bebildert er eindringlich die Eindrücke seiner Route: die Begegnungen mit Menschen, die rauen Landschaften, bewegende Schicksale – und den Tod. Ausgewählte Fotografien des Autors halten zentrale Momente der Reise visuell fest.«
Wie Alina Lipp, Thomas Röper aber auch Patrick Baab und Billy Six berichtet Flo Osrainik das, was er vor Ort sieht und erlebt. Er nimmt es wahr, auf Basis dessen, was er weiß. Das, was alle wissen können, die sich offen mit beiden Seiten der Geschichte des Ukrainekrieges beschäftigt haben. Er wird für seinen Reisebericht weder vom Kreml noch von Präsident Putin persönlich bezahlt, wird aber vermutlich bald vom Mainstream zumindest als Putin-Versteher diffamiert. Mindestens.
Der ehemalige Rennfahrer und gelernte Banker, studierte Wirtschaft und Journalismus. Als Publizist, Journalist und Autor schreibt er für verschiedene alternative bzw. unabhängige Medien zu geo- und sozialpolitischen Themen und veröffentlichte bereits zwei Bücher, die es beide auf die Spiegel Bestsellerliste geschafft haben: »Lügen, Lügen, Lügen« und »Das Corona-Dossier«. Der Deutsch-Österreicher ist unter anderem im Vorstand von acTVism aktiv und legt sich immer dann mit der Mehrheitsgesellschaft an, wenn es um die Befürwortung von Kriegen, die Duldung von Armut oder das Ignorieren von Ungerechtigkeiten geht. Außerdem ist er – wie er selbst sagt – ein kritischer Freigeist und Freimaurer. Letzteres ließ mich persönlich besonders neugierig auf unser Interview werden.
Andrea Drescher: In Deiner Vita steht, Du arbeitest für verschiedene alternative sowie unabhängige Medien – welche außer Manova sind das?
Flo Osrainik: In den letzten Jahren waren das so einige, allerdings mit unterschiedlicher Intensität. Ich schrieb etwa noch für Junge Welt, Demokratischer Widerstand, Hintergrund, Pressenza, RT-Deutsch oder Telepolis.
Wie schafft man es als Autor für derartige »Aluhut«-Medien dann noch auf die Spiegel-Bestseller-Liste?
Die Frage hab´ ich mir auch gestellt. Die Zusammensetzung der Liste ist nicht transparent oder nachvollziehbar, auch nicht für den Verlag. Es zeigt aber, dass die alternativen Medien doch eine gute Reichweite haben. Es geht ja um Verkaufszahlen. Probleme gab es trotzdem, speziell beim Corona-Dossier. Printwerbung wurde abgelehnt und das Dossier war vier Mal in der Bestsellerliste – aber drei der vier Male hat ein Anbieter das Buch einfach nicht genannt, der Platz blieb leer.
In Deiner öffentlich erreichbaren Vita habe ich gelesen, dass Du Freimaurer bist. Warum denn das?
Das werde ich immer wieder gefragt. Meine Antwort ist klar: ich bin nicht böse, sondern kritisch und seit 2008 in der Bruderschaft.
Was viele nicht wissen: Die Lehre der Freimaurer ist eine humanistische. Ihre fünf Grundideale sind Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität. Dabei geht es grundsätzlich um die permanente Arbeit an sich selbst, darum eine humanistische Welt zu erschaffen, in die man sich einfügen kann. Das ist – ganz kurz gesagt – die Ethik der Freimaurerei.
Dass das dann in der Praxis von Menschen teilweise missverstanden oder bewusst missbraucht wird, ist eine andere Frage.
In der alternativen Szene sind sie ja der Inbegriff des Bösen.
Ja, das resultiert einerseits aus mangelndem Wissen über die Bruderschaft, andererseits aber auch aus dem Missbrauch durch Mitglieder.
In der Gründungsphase der USA waren viele Freimaurer etwa an der Erarbeitung der Verfassung beteiligt. Es gab Freimaurer, die die Sklaverei befürwortet haben und andere, die sie abschaffen wollten. Grundsätzlich steht die Freimaurerei jedem freien Mann von gutem Ruf offen. Die Frage der Sklaverei führte auch zur Spaltung. Erste schwarze Logen stießen auf massiven Widerstand, da Sklaven ja keine freien Männer wären. Ich habe meine Sicht zur Bruderschaft in einem Interview mit dem Muslim Markt einmal etwas ausführlicher besprochen. Vielleicht verlinkst Du es ja.
Aus genau diesen Gründen halten sich die meisten Brüder auch bedeckt. Einige gehen offen damit um, wie ich. Ich habe damit kein Problem, denn die Ethik ist humanistisch. Auch die Französische Revolution geht auf die Freimaurer zurück beziehungsweise spielten diese eine entscheidende Rolle, wie man an deren Leitspruch »Liberté, Égalité, Fraternité« sehen kann.
Zum eigentlichen Thema: Welchen Bezug hast Du Russland beziehungsweise zum Ukraine-Konflikt – woher kommt Dein Interesse?
Da ich mich grundsätzlich als Publizist mit Geo- und Gesellschaftspolitik beschäftige, verfolge ich den Konflikt seit 2013. Es war naheliegend, sich damit zu beschäftigen, nachdem der Aufstand auf dem Maidan in die Schlagzeilen kam.
Es ging aber eigentlich viel früher los, schon mit Boris Jelzin. Seit dem Zerfall der Sowjetunion wurde intrigiert und versucht, das Land zu zerstören. Geopolitisch war die Ukraine für Russland immer von Bedeutung, medial und politisch verdrängt wird das aber seit dem Putsch 2014. Die USA, die NATO, die EU – der gesamte Westblock – hat jahrelang in einen Umsturz investiert. Victoria Nuland hat ja selbst öffentlich bestätigt, dass man 5 Milliarden investiert habe.
Vor der Reise war ich aber nie in Russland und ich spreche auch kein Russisch. Dass die Reise in dieser Form möglich wurde, habe ich Ilia Ryvkin zu verdanken, einem in Berlin lebenden russischen Dramaturgen, Journalisten und Autor, der mich auf der Reise begleitet hat.
Wie kommt man auf die Idee, während eines Kriegs in ein Kriegsgebiet zu reisen?
Der Krieg herrscht seit 2014, das wurde nur sehr erfolgreich verdrängt. Es hat mich interessiert wie die Stimmung dort wirklich ist. Mit Stimmung meine ich nicht nur die oberflächliche Stimmung, sondern die Situation an sich, die Gemütslage, die Realität für die Menschen. Mich beschäftigte auch die Frage, ob es überhaupt möglich wäre, dass die befreiten Gebiete – also die neuen Republiken – wieder Teil der Ukraine werden.
Siehst Du da eine Chance?
Keine realistische. Sie müssten die Bevölkerung austauschen, 80% bis 90% zumindest. Die wollen nicht zurück.
Warum titelst Du mit »von der anderen Seite der Geschichte«
Das ging auf meine Verlegerin zurück. Der Arbeitstitel war »von der anderen Seite der Front«. Aber es wird ja im Westen nur ein Narrativ – eine Geschichte – verbreitet wird. Ich verbreite die Sicht der anderen Seite.
Was willst Du mit dem Buch erreichen?
Ich möchte Bewusstsein für den Konflikt und dessen Entstehung schaffen, die Möglichkeit geben, das Ganze eben nicht nur durch Westpropaganda aufzunehmen.
Grundsätzlich geht es mir um eine korrekte Schilderung des Ablaufs der Ereignisse – um den Begriff Wahrheit zu vermeiden. Wahrheit ist ein großes Wort und ich glaube, niemand kann für sich in Anspruch nehmen, DIE Wahrheit zu kennen. Die »korrekte Schilderung der Abläufe und Ereignisse« trifft es für mich besser.
Du vermittelst im Buch nur die russische Sicht auf den Krieg, hast Du versucht auch die ukrainische Seite zu besuchen?
Ich habe mich bewusst nicht in die westliche Ukraine begeben, warum erkläre ich auch im Vorwort. Fakt ist, die Westpropaganda hängt mir zu den Ohren raus. Man findet sie vor jedem Rathaus, sie ist bei jeder Kultur- oder Sportveranstaltung zu sehen. Es ist eben Propaganda.
Ich versuche auch nicht, eine russische Sicht zu präsentieren, sondern einfach nur den korrekten Ablauf der Ereignisse und das, was ich dort erlebt habe zu schildern.
Mirotworets – die »Friedensliste« auf der für das ukrainische Regime unliebsame Menschen erscheinen, die dann manchmal verstorben werden – hielt mich auch ab. Ob ich drauf bin oder drauf komme, weiß ich nicht. Aber mir geht es um die andere Seite, die bei uns weitestgehend unbekannt ist.
Entschuldigst Du mit Deinem Buch nicht den unprovozierten russischen Angriffskrieg? Schließlich ist dieser Konflikt im Februar 2022 »plötzlich und unerwartet« vom Himmel gefallen?
Nein. Das ist die Propaganda, die den tatsächlichen Ereignissen nicht entspricht. Auch darauf gehe ich im Vorwort ein. Wer sich mit der Entwicklung der Geschichte in den letzten 40 Jahren auskennt, weiß das. Und wer meint, das eine hätte mit dem anderen nichts zu tun und die Zusammenhänge leugnet, hat keine Ahnung. Das war ein Prozess, der zunehmend eskalierte.
Könntest Du einige der Ursachen nennen, ohne sie zu detaillieren – das würde den Rahmen sprengen. Einfach einige wichtige Punkte, damit Interessierte selbst nachrecherchieren können?
Da sind der 2+4 Vertrag, Nulands erwähnte 5-Milliarden-Investition, das Versprechen, die NATO keinen Zentimeter nach Osten auszudehnen. Oder die Maidan-Scharfschützen, die nachweislich auf beide Seiten gezielt haben, um zu eskalieren.
Wichtig ist auch die Installation antirussischer Marionetten nach dem Maidan – es wurden ja einfach Ausländer eingebürgert, um Teil der Putsch-Regierung zu werden. Im »Fuck-the-EU«-Telefonat von Victoria Nuland mit dem Botschafter in Kiew wurde auch ganz offen der Wunschkandidat für das Präsidentenamt diskutiert.
Ganz wesentlich ist auch die Agenda der NATO, die USA drinnen, die Deutschen unten und die Russen draußen zu halten. Die Strategie der USA, ein Zusammenkommen von deutschen und russischen Fähigkeiten zu verhindern, hat George Friedmann 2015 bei einer Stratfor-Veranstaltung auch ganz freimütig erläutert.
Und das sind nur einige Beispiele.
Jetzt aber wieder zu Deiner Reise. Wie hast Du die Reise finanziert?
Komplett selbst. Falls ich nicht auch auf einer faschistoiden EU-Sanktionsliste lande, kann ich es über das Buch refinanzieren. Ich lebe aber nicht nur vom Schreiben, denn ich möchte unabhängig bleiben.
Wie hast Du Deine Reise vorbereitet und organisiert?
Dass ich den Donbass unbeschadet und ziemlich hürdenlos durchqueren konnte, war nur dank Ilia Ryvkin möglich. Ohne ihn wäre ich ohne Sprachkenntnisse aufgeschmissen gewesen. Abgesehen von der Flugbuchung nach Moskau via Istanbul und dem Online-Antrag des E-Visums hat er eigentlich alles organisiert. Die Zeit in Moskau, die Zugfahrt nach Rostov am Don und die Reise durch den Donbass.
Bist Du als akkreditierter Journalist eingereist? Warst Du in irgendeiner Art und Weise embedded – wie damals Mark Bartalmai für den Film »Ukrainian Agony«?
Nein. Wir waren anonym, komplett unter dem Radar. Ilia verfügt aber dank seiner früheren Reisen in die postsowjetischen Staaten über einige Kontakte, auf die wir zurückgegriffen haben und die im Buch nur mit Pseudonym genannt werden.
Wir sind mit dem Nachtzug nach Rostov gefahren und wurden dort von unserem Kontakt und einem Fahrer abgeholt. Wir haben Rostov gegen zwei Uhr in der Nacht erreicht, früh am Morgen waren wir dann in Donezk.
Wie war Dein erster Eindruck?
Der Titel des Buches drückt es aus: Donner. Vom ersten bis zum letzten Schritt im Donbass war ständig Donner zu hören. Kaum sind wir in der Morgendämmerung angekommen und ausgestiegen, ging es los. Bumm, bumm … Donner war ein ständiger Begleiter, an den man sich aber schnell gewöhnt.
Donezk lag 2024 sehr frontnah. Je nachdem, wo man in der Stadt war, war die Front nur wenige Kilometer entfernt. Es ist unfassbar, dass die Menschen nach so langer Zeit immer noch keine Ruhe haben.
Wie entstand der Kontakt zu den Menschen?
Über Ilia und dessen Kontakte. In Moskau sprachen viele seiner Bekannten übrigens auch Deutsch. Er kennt einige russische Schauspieler, die aufgrund der antirussischen Stimmung in Deutschland und Westeuropa remigriert sind. Manche unserer Gesprächspartner sprachen gebrochen Englisch, aber meist hat Ilia übersetzt.
Die Gespräche im Donbass entstanden durch unsere Begleiter, von denen immer einer mit uns unterwegs war. Sie haben das Interview mit einem Deserteur arrangiert, den Besuch in einer Gedenkstädte im Distrikt Petrovski organisiert oder ein spontanes Treffen mit einem russischen Rapper am Todestag eines ermordeten Bloggers ermöglicht.
Wie haben sich die Menschen auf Dich eingelassen?
Alle waren sehr herzlich, haben sich Zeit für uns genommen. Unsere Begleiter sind mit uns durch die Stadt spaziert und durch die Republik gefahren. Sie waren nett und aufgeschlossen. Auch der Rapper, dessen Texte und Videos sehr martialisch sind. Wir haben in Privatwohnungen gewohnt, die unser Kontakt für uns angemietet hat.
Warst Du auch in der grauen Zone, also nahe der Frontlinie?
Ja, da waren wir auch. Wir haben viele Checkpoints passiert. Das ging mit unserem Kontakt von der Miliz immer ohne Probleme. Es wurde nicht einmal gefragt, wer ich bin. Ich habe meinen Pass nie gebraucht. Eigentlich gab es nur den Stempel in Moskau vom Flughafen. Am letzten Tag in Donezk sind wir in eine Asservatenkammer im Regierungsgebäude gegangen. Dort mussten wir uns dann anmelden, um durch die Schleuse am Eingang zu kommen.
Wie war Dein Eindruck von der grauen Zone?
Die Schotterpisten zur Front haben mich an Kriegsfilme aus dem Irak oder Afghanistan erinnert. Meine Wahrnehmung war diesen sehr ähnlich.
Direkte Kämpfe habe ich nicht mitbekommen, dafür aber den ständigen Beschuss und Drohnen. Hinter Bachmut ist eine große weiße Drohne aufgetaucht. Wir waren mit Tschetschenen an einer Art Truppenübungsplatz mit drei Schießbahnen. Dort gab es auch eine russische Einheit, als auf einmal ein Geschoss neben uns im Feld einschlug. Kurz danach flog diese Drohne über unsere Köpfe. Das war keine kleine Kamikazedrohne, sondern eine, wie man sie auch von den US-Amerikanern aus arabischen Regionen kennt. Wir wussten nicht, ob es eine russische oder eine NATO-Drohne war. Wir waren etwas verunsichert und sind kurz in Deckung gegangen.
Wie ist die Situation der Menschen in Frontnähe? Kommt genügend humanitäre Hilfe an?
Ich habe das als sehr skurril wahrgenommen. Der Übungsplatz lag neben einem Dorf, das erst ein knappes Jahr zuvor befreit wurde. In den Gärten und Höfen der kleinen Häuser waren russische Soldaten einquartiert, wuschen sich an den Brunnen. Dazwischen gab es wenige Einheimische, meist ältere Menschen und Hühner rannten uns über den Weg. Aber so ist das, wo sollen die Soldaten wohnen, derartige »Logistik« findet in Frontnähe statt.
Lebensmittel oder Medikamente schienen keine zu fehlen. Zumindest habe ich keinen Mangel festgestellt. Aber gefühlt war in Donezk nur jedes dritte Geschäft geöffnet. Die Häuser waren oft mit Pressspanplatten oder Sandsäcken geschützt. Ich habe kaum ein Haus in der Innenstadt ohne zerborstene Fenster gesehen, die Straßen hatten immer wieder mal Einschlaglöcher durch den Beschuss. Das war im Frühjahr vor einem Jahr, wie es heute ist, weiß ich nicht.
Wenn Du die Reise Revue passieren lässt, was hat Dich am meisten berührt?
Das war kein einzelnes Ereignis. Die Kinder, Teenager sind mit nichts anderem als dem Beschuss und der Gefahr groß geworden. Unser Kontakt sagte, dass man den Unterschied zwischen eingehendem und ausgehendem Beschuss hören kann. Und er meinte, die Kinder können nicht nur das unterscheiden, sondern erkennen, welches Waffensystem verwendet werde.
Du berichtest von der anderen Seite. Sind Deine Koffer schon gepackt, um ins russische Exil zu gehen, falls Du sanktioniert wirst? Da sind ja schon genügend Kollegen. Oder hast Du wenigstens einen Bademantel parat?
Na ja, einen Bademantel habe ich keinen und meine Koffer sind auch nicht gepackt. Dass ich bis jetzt keine Probleme habe, liegt vermutlich daran, dass ich nicht auf sozialen Medien vertreten bin, keinen eigenen Kanal und keine Fan-Gemeinde habe. Menschen, die Kanäle mit 100.000+ Followern betreiben, kommen ins Fadenkreuz und werden schikaniert, weil sie etwa unbequeme Wahrheiten aussprechen.
Hat es etwas mit Dir gemacht, als Du von den Sanktionen gegen Alina Lipp und Thomas Röper gelesen hast?
Klar habe ich mir Gedanken gemacht, als ich davon erfuhr. Ich lasse mich dadurch aber sicher nicht meiner Freiheiten berauben. Mal sehen, wie groß die Drohkulisse wird. So schnell bekommt man mich jedenfalls nicht mundtot.
Wie beurteilst Du die Sanktionen gegen Deine Kollegen?
Inakzeptabel – man erkennt, wie faschistoid das System bereits ist. Und das geht schon länger so, nicht nur gegen diese beiden und in Bezug auf den Ukraine-Krieg. Es betrifft auch viele andere. Gerichtsverfahren, Kontensperrung, Diffamierungskampagnen, das ganze Vorgehen gegen Ungeimpfte bei Corona. Dabei wurden die meisten vom Mainstream abweichenden Positionen inzwischen durch die Realität bestätigt.
Zurück zu Deinem Buch, das Dich jetzt vielleicht in Schwierigkeiten bringen könnte. Glaubst Du, dass Du mit diesen Inhalten wieder Spiegel-Bestseller wirst?
Das ist eine Frage der Werbung. Ob es dann überhaupt so wünschenswert wäre – lassen wir es auf uns zukommen.
Ist das Buch schon verfügbar beziehungsweise wo kann man es bestellen?
Am 16. Juni kommt es raus, man kann es aber schon auf der Seite des Verlags bestellen. Eticamedia ist ein junger, aufstrebender Verlag mit dem ich noch mehr zusammenarbeiten möchte und den ich nur empfehlen kann.
Dann hoffe ich, dass »Donbassdonner – Ein Reisebericht von der anderen Seite der Geschichte« viele Menschen erreicht.
PS. Ganz frech weise ich an dieser Stelle auch auf mein Buch »Im russischen Exil« hin. Es bietet ebenfalls eine Sicht auf die andere Seite, nur von einem anderen Standort aus. Der Ertrag kommt zu 100 Prozent den Kriegsopfern zugute.
Der Beitrag erschien bei tkp.
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