Israelische Armee schlägt wieder zu

Soldaten der israelischen Armee (IDF) haben am Wochenende zwei Palästinenser an einem Checkpoint in der besetzten Westbank erschossen, mehrere palästinensische Häuser zerstört sowie zahlreiche Städte in den besetzten Gebieten überfallen. Von Oktober 2015 bis Januar 2016 sind von der israelischen Armee bisher 151 Palästinenser, darunter 27 Kinder und sieben Frauen, getötet worden.

 

Nachdem am frühen Samstag zwei Palästinenser den israelischen Militär-Checkpoint Al-Hamra nahe Jenin passieren wollten, haben die Wachposten das Feuer auf die beiden Männer eröffnet. Nach Angaben der israelischen Armee sollen die Palästinenser versucht haben, die Soldaten zu erstechen. Augenzeugen widersprachen der Darstellung des Militärs, wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA mitteilte.

 

Die Soldaten hätten das Feuer demnach »kaltblütig« auf das Fahrzeug von Ali Abu Mariam, 23, und Saeed Abu Wafa, 38, eröffnet. Dabei schossen sie Abu Mariam in den Kopf. Abu Wafa wurde von mehreren Kugeln getroffen und verblutete. Sanitäter wurden an einer medizinischen Versorgung gehindert, wie Ra´ed al-Thaher vom Roten Halbmond sagt. Die Soldaten wurden dabei beobachtet, wie sie einen der beiden auf eine Trage gelegt und den anderen in den Checkpoint geschleift haben. Nach dem Vorfall schlossen die Sicherheitskräfte den Wachposten in beide Richtungen. Die Familien der getöteten Palästinenser bestätigten, dass die beiden bekannte Händler und auf dem Weg zu ihrer Arbeit waren.

 

Erst vergangenen Donnerstag wurden vier Palästinenser aus der Stadt Sa`ir nahe Hebron von israelischen Sicherheitskräften erschossen. Laut WAFA, erhöht sich die Zahl getöteter Palästinenser durch das israelische Militär seit Oktober 2015, dem Ausbruch der Unruhen in den besetzten palästinensischen Gebieten und in Israel, durch den Tod der beiden Palästinenser am Checkpoint Al-Hamra auf 151, darunter 27 Kinder und sieben Frauen.

 

Wie WAFA weiter berichtet, wurde am Samstag auch das dreistöckige Haus der Familienangehörigen von Muhannad al-Halabi, der im Oktober 2015 zwei israelische Siedler tödlich niedergestochen hat, sowie ein Nachbargebäude mit Bulldozern zerstört. Israel bestraft mit diesem Ansatz Familienangehörige von Palästinensern, wenn diese israelische Ziele und Bürger angreifen. Gegenüber radikalen jüdischen Siedlern, welche palästinensische Ziele und Bürger angreifen, wendet Israel die kollektive Bestrafung zur Abschreckung nicht an.

 

Nach Angaben der staatlichen jordanische Nachrichtenagentur Petra ging die israelische Armee am Wochenende in der Westbank auch in den Städten Hebron, Bethlehem, Nablus, Ramallah, Jenin und Tubas gegen Palästinenser vor. Dabei handelt es sich um mittlerweile »fast tägliche« überfallartige Razzien in den besetzten Gebieten, die meist bei Nacht durchgeführt werden. Bei den Aktionen sollen 15 Palästinenser verhaftet worden sein, wie Petra, ohne weitere Gründe für die Verhaftungen zu nennen, mitteilte.

 

 

Mein Beitrag erschien bei RT Deutsch.

 

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