Wir Könige der Freiheit!

Statt uns den Kronen der Adligen zu unterwerfen, sollten wir entschlossen das Zepter der Freiheit in die Hand nehmen und uns von der jahrhundertelangen Unterdrückung emanzipieren. Die individuelle Freiheit ist nicht verhandelbar!

 

Einen Schönheitswettbewerb in Propaganda oder Social-Credit-Points in Herrschaftsgefälligkeit wollte ich ja sowieso noch nie gewinnen. Nie im Leben! Höchstens die Freiheit der Gedanken, des Wortes und der Genugtuung bis in die Fingerspitzen zelebrieren. Natürlich nur der Vernunft, dem Anstand und der Gerechtigkeit zuliebe. Dieses Pamphlet hier ist für alle Aufrechten, Standhaften und Selbstbestimmten — auch weil es frei und heiter macht!

 

Nein, dieses Mal geht es nicht um Corona. Und auch nicht um die vielen Maskenfetischisten, Gentherapiefanatiker und Impfnebenwirkungs- oder Verschwörungsleugner, die umherirren und irgendwas von Inzidenzen in ihre Frischluftschutz-Kunststofffetzen stammeln oder ihre panisch motivierte Sektenzugehörigkeit zur Schau stellen müssen, anstatt bei Unwohlbefinden dort zu bleiben, wo es vor anderen Menschen am sichersten ist. Nämlich im Bett.

 

Es geht auch nicht um nichts und niemandem helfenden Gendersternchen-Terrorismus zur weiteren Zersetzung der deutschen Sprache. Auch nicht um Quoten für Frauen und Geschlechtsdiverse, etwa in Bergbauminen, im Vatikan, auf WM-Baustellen der Scheichs oder bei Fronteinsätzen, um zu zeigen, wie todernst es dem Mainstream mit der Gleichberechtigung auch bei der Russenjagd noch ist. Nicht um fanatischen Regenbogen- oder sonstigen Neofaschismus, zur Aufweichung der Kulturen und Niederschlagung querer Denkansätze. Nicht um die zentralistische EU-Wahlautokratie, die den Ungarn wegen ihrer eigenen Meinung den offiziellen Status einer »Wahlautokratie« verpasst.

 

Auch nicht um totalitäre Aktivisten der Cancel-Culture-Unkultur, die Europäern zwar Rastazöpfe und Reggae verbieten, es Afrikanern, Ostasiaten, Amis, Preußen, Australiern oder Flachlanditalienern aber sehr wohl gönnen, zum weltgrößten Kommerzbesäufnis auf der Münchner Wiesn randvoll und lattenstramm gegen jede Gesundheitsdiktatur in ihre billigsten Bayern-Abklatschtrachten zu kotzen, ansonsten jedoch gar nichts zur Wiedergutmachung für indigene und unterdrückte Völker vom Westen der doppelten Werte oder für eine Welt im Gleichgewicht der Kulturen fordern.

 

Es geht auch nicht um lupenreine Zielobjekte des Verfassungsschutzes wie die »unfähige« und mehr als nur ein bisschen kriminelle Lobbypuppe im blau-gelben Strampelanzug Ursula von der Leyen, den dauergrinsenden Meinungsfreiheitsfeind und Grundgesetz-Artikel-8-Verachter Olaf Scholz, die amtseidbrechende Demokratieverbrecherin und windelweiche Wahlbetrügerin Annalena Baerbock, den geistig völlig insolventen Wirtschaftsunweisen und mal eben nichts verkaufenden Pseudo-Bäckermeister Robert Habeck, den blauäugigen Stasi-Digital-ID-Faschisten Christian Lindner oder diverse pseudolinke Links-Parteiausteiler oder kriegsgeile Parteiaustreter.

 

Und um den Eingriffskrieg der Russischen Föderation in den herbeigeputschten Stellvertreter-Angriffskrieg der NATO über Kiew nach Osten geht es auch nicht. Auch nicht um sonstige Wildwest-Willkür rund um territoriale Selbstbestimmungen und Souveränitäten vom Kosovo über die Krim bis in den Donbass und quer durch Transnistrien zurück nach Katalonien und Schottland bis runter in den Freiluftknast von Palästina. Es geht natürlich auch nicht um den wöchentlichen Angriffskrieg der Israelis gegen Syrien und ihre Die-dürfen-auch-noch-das-Raubzüge im Westjordanland. Nicht um den vergessenen Krieg der Kopfabschneider-Diktatur der Saudis im Jemen, Ölfeld-Feldzüge, Energie-Umleitungs-Preisanstiegs-Geschäfte und andere Kriegereien und Grenzscharmützelchen.

 

Es geht zwar irgendwie schon um das kleine Ex-Groß-Britannien, aber sicher nicht um den in London eingekerkerten WikiLeaks-Journalisten Julian Assange, der mit »Collateral Murder« ja nicht den Russen, Iranern, Kubanern, Grundrechtsverteidigern, Friedensaktivisten oder sonstigen Quertreibern ans Standbein pinkeln wollte, sondern den Falschen. Nein, um diesen Alltagswahnsinn geht es diesmal nicht.

 

»Privilegien aller Art sind das Grab der Freiheit und Gerechtigkeit« (Johann Gottfried Seume)

Immerhin geht es noch dümmer: Es geht um Witzfiguren mit Blechstäben zum Durch-die-Lüfte-Fuchteln. Um von Tierresten umhüllte Ganzjahreskarnevalisten mit sündhaft teuren Aluhüten, die nicht einmal vor Regen oder Polizeiknüppeln schützen. Um trotz Rentner-Killerviren uralt gewordene Queens. Um auf Lolita-Exkursionen herumgrapschende Prinz Andrews und um frisch gekrönte Charles-Knallkorken oder andere Lückenfüller. Um ganz gewöhnliche Menschen, die durch den Zufall der Geburt auf fremde Rechnung leben und über die Rechnungsempfänger herrschen dürfen, was die Verarschten gar nicht stört. Sie jubeln ihnen zu, anstatt zu spucken und zu stürmen, wie Yellow-Press-Ableger und Titi-Entertainment-Kanäle höchst eindrucksvoll belegen.

 

Mich haut’s doch immer wieder fast vom Hocker. Ja, Antiherrschaftszeiten, was ist das, wenn nicht reinrassiges Dauerklatschertum! Hier auch noch ins eigene Gesicht! Von Kultur will ich nicht reden, vom aufrechten Gang und der Aufklärung ist dieser Komödiantenstadel noch Lichtjahre entfernt.

 

Einfachste Journalistenlogik von der Art Michael Sennhausers »Wenn jeder sein eigener König ist, muss keiner der König des anderen sein« verirrt die Untertanen vermutlich in ungewohnte Führerlosigkeit. Ähnlich wie der Satz des Schriftstellers Max Stirner: »Wer ein ganzer Mensch ist, braucht keine Autorität zu sein.«

 

Kommt dann auch noch die Autorin Rosa Luxemburg mit »Wer sich nicht bewegt, spürt auch seine Fesseln nicht« daher, geht das Licht im Mannschaftsheim der unteren Ränge ganz aus. Aber wie sagte doch ausgerechnet eine andere Schriftstellerin mit dem netten Namen Marie von Ebner-Eschenbach: »Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.«

 

Um also eines klipp und klar zu stellen: Natürlich bringe ich hier meine tiefste Verachtung vor diesem dümmsten irdischen Schauspiel zum Ausdruck. Und zwar aus voller Überzeugung und mit allem Recht der Welt! Gedruckt zum Nachlesen oder Nachschlagen!

 

Ach ja, falls mir jetzt irgendeiner jener minder- oder höherwertig gestellten Monarchisten mit — haftungsloser — Verantwortung und Lasten oder — vermeintlichen — Amtszwängen und Verpflichtungen eines Märchenkönigs auf der Brennsuppe entgegenschwimmen will: Ja, klar! Sofort! Morgen fange ich als euer neuer König an.

 

Wenn’s sein muss, mache ich auch den Kaiser. Ganz ohne Wahlen und zur Not noch den von China. Alles ehrenamtlich. Außerdem gebe ich hier Brief und Siegel, alle Menschen schnurstracks und bis in alle Ewigkeit zu Königen zu krönen. Sogar die übelsten und blödesten Typen, die schon viel zu lange viel zu viel zu melden haben.

 

Dann herrscht nämlich endlich Demokratie, und alle haben gleich viel zu sagen, was nichts anderes als Anarchie ist. Schließlich lässt sich, so der deutsche Journalist Carl Ludwig Böhme, jede Idee durch eine andere ersetzen. »Nur die Freiheit nicht.« Und laut dem Schriftsteller Pierre-Joseph Proudhon ist die Beherrschung des Menschen durch den Menschen, »egal hinter welchem Namen sie sich verbergen mag«, nur Unterdrückung. Punktum!

 

Wie war das doch gleich, »als Adam grub und Eva spann, wer war da der Edelmann?« Keiner! Und es gab auch keine Edelfrau! Es gab wohl Schlangen, Äpfel und jede Menge Feigenblätter, aber sicher keine Edelleute. Höchstens Leute, die edle Taten vollbrachten. Aber das lässt sich vielleicht bei einem ordentlichen Gerichtsverfahren wegen Verbrechen im Namen der ganzen Kronen rund um Sklaverei, Völkermord, Raubzug, Angriffskrieg oder systematische Ausbeutung und weiterer niederträchtigster Taten dieser kriminellen Unrechtsmonarchien in zig Fällen ein für alle Male klären. Spätestens wenn ich Gott höchstpersönlich in den Zeugenstand berufe. Wer könnte was dagegen haben? Immerhin ist der König von Gottes Gnaden zur weltlichen Alleinherrschaft bestimmt. Jedoch nur in den von ihm zusammengerafften Ländereien. Der an den Haaren herbeigezogene Herrschaftsanspruch des Adels, der sich völlig humorfrei als ein edles Geschlecht versteht, geht ja auf die Abstammung, die Erziehung sowie eine dem ganzen Blödsinn unterstellte »göttliche Absicht« zurück.

 

Dass ich nicht lache! Wo sind die Verträge? Wo wenigstens die Zeugen der Abmachung? Und selbst wenn, ich sag’s hier gleich: Ich beuge mich dem nicht, weil nur ich für mich spreche!

 

Der kenianische Autor Mũkoma wa Ngũgĩ meint zum Tod von Elizabeth Alexandra Mary: »Hätte sich die Königin für Sklaverei, Kolonialismus und Neokolonialismus entschuldigt und die Krone aufgefordert, Wiedergutmachung für die Millionen von Menschenleben zu leisten, die in ihrem Namen geopfert wurden, dann würde ich mich vielleicht (…) schlecht fühlen. Als Kenianer fühle ich nichts. Dieses Theater ist absurd.«

 

Stattdessen bildet der sogenannte Adel in einigen Ländern bis heute eine geschlossene soziale Schicht mit Standesethos und ist überdurchschnittlich häufig in Führungspositionen und hohen Ämtern vertreten. Meist dort, wo nicht gewählt wird. Bei den Bilderberg-Konferenzen meinetwegen.

 

»Dem Volk, das unter einem König ist, fehlt überhaupt vieles und vor allem die Freiheit, die nicht darin besteht, dass wir einen gerechten Herrn, sondern dass wir gar keinen Herrn besitzen« (Marcus Tullius Cicero)

Der Spruch mit dem Edelmann stammt übrigens von einem gewissen John Ball, einem rebellierenden Priester, der für soziale Gleichheit aller Menschen eintrat und die Aufhebung der Standesgrenzen forderte. Im England der Vorfahren von Queen Mum erhoben sich im Jahre 1381 Bauern in einer Revolte gegen den Adel und dessen erdrückende Steuern. Mit von der Partie war, besser gesagt an der Spitze der Rebellen stand damals auch jener Ball, der dem Protest mit seinem Ausspruch etwas mehr Nachdruck verlieh. Ball wurde noch im selben Jahr auf grausamste Weise, nämlich durch »Hängen, Ausweiden und Vierteln« — dieses Strafmaß bestand formal bis ins Jahr 1870 — und im Beisein von Richard II., damals in der Rolle des Königs, hingerichtet.

 

Nicht vorzustellen, jemand fordere das Ausweiden von kriminellen Monarchisten. Etwa in einem ausverkauften Wembley-Stadion? Wäre das denkbar? Nein? Wirklich nicht? Auch kein klitzekleines Bisschen?

 

Natürlich nicht! So etwas dürfen auch heute nur und noch die Monarchisten. Oder die Geheimdienste. Aber ausschließlich die westlichen und ihre besten Freunde, Halbstarke wie der Faschingsprinz und Frauenrechtsschaumschläger Mohammed bin Salman, kurz MbS, aus dem Häuschen Saud, der Kritiker wie den saudischen Exil-Journalisten Jamal Khashoggi in der saudischen Botschaft von Istanbul bei lebendigem Leibe zersägt beziehungsweise in hoheitlichem Auftrag geheimdienstlich zersägen lässt.

 

Die extra für den Zaubertrick — immerhin war der Journalist wie vom Erdboden verschwunden — angereisten Mafia-Schlächter hatten übrigens nicht nur das Privileg, mit Privatjets zur Arbeit nach Istanbul geflogen zu werden, sie konnten auch so laut Musik hören, dass sie bei der Drecksarbeit nichts von den Schreien des Angesägten merkten. Wie lange das Opfer schrie? Wer weiß das schon, die Menschenmetzger nicht! Khashoggi bekam jedenfalls keinen erlösenden Strick wie Ball.

 

Ich muss hier sicher nicht erwähnen, dass MbS für diese kleine Gruselei nicht ein einziges Härchen gekrümmt wurde, der Tyrann aber weiterhin ungestört über arabische Sandkörner, Ölfelder und Hofschranzen herrschen und seit Jahren Bomben auf die Huthis regnen lassen kann, wobei er von anderen Diktatoren, Monarchisten und dem Westen den Popo ja ordentlich gepudert bekommt.

 

Übrigens gilt dieser Krieg ja, liebevoll benannt, als kleine »Militärintervention im Jemen«. Dass das nebenbei zu einer der größten humanitären Katastrophen geführt hat, ist dann entweder die Schuld vom Kreml, von Querdenkern und kritischen Journalisten wie Assange oder das völlig folgenlose Laster herumgereichter Palast-Psychopathen im Bett der NATO.

 

Apropos Khashoggi und Assange: Es würde mich nicht wundern, wenn irgendwann die erste Forderung nach einem Recht zur präventiven Bewaffnung von investigativen Journalisten laut wird, weil von den Hofstaaten ohnehin schon längst kein ordentliches Recht mehr zu erwarten ist.

 

Immerhin wird auf der Insel der Unterwürfigkeit Jagd auf Gegner der Despotie und des Schmarotzertums, also der Monarchie, gemacht. Genauer gesagt wurden im geistig kleinen Großbritannien mehrere Gegner dieser autokratischen und antidemokratischen Staatsform bei den Zeremonien für die verstorbene Elizabeth II. festgenommen.

 

»Unsere Gesellschaft wird von Verrückten geführt, für verrückte Ziele. Ich glaube, wir werden von Wahnsinnigen gelenkt, zu einem wahnsinnigen Ende, und ich glaube, ich werde als Wahnsinniger eingesperrt, weil ich das sage. Das ist das Wahnsinnige daran« (John Lennon)

Dass man für das, was ich so von mir lasse, nicht nur in monarchistischen Regimen wie dem britischen, dem saudischen oder dem spanischen von den übelsten Handlangern, Schlägern, Schlips-, Roben- und Perückenträgern sämtlicher Unrechtsstaaten gejagt, bekämpft und eingesperrt werden kann, nun gut. Geschenkt. Das ist mir zwar nicht ganz egal, weil es auch meine Bewegungsfreiheit zerstückeln könnte, aber das hat die grundrechts- oder verfassungsfeindliche Coronapolitik ja auch einfach schon so geschafft.

 

Jedenfalls ist es mir eine aufrichtige Ehre, mich dem Pack zu stellen. Oder soll ich mir den Mund verbieten lassen? Bloß nicht! Ich sage, was ich denke.

 

Lieber mit dem alten Bischof Augustinus von Hippo »mit der Wahrheit fallen, als mit der Lüge siegen«. Oder so ähnlich. Außerdem fand auch der Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau, dass keine Unterwerfung so vollkommen ist »wie die, die den Anschein der Freiheit wahrt. Damit lässt sich selbst der Wille gefangen nehmen«. Und der deutsch-jüdische Journalist Kurt Tucholsky wusste: »Wer die Freiheit nicht im Blut hat, wer nicht fühlt, was das ist: Freiheit — der wird sie nie erringen.«

 

Um es zum Abschluss nun noch mit dem Schriftsteller Georg Christoph Lichtenberg gegen das Idiotentum auf die Spitze des allerletzten Fahnenmastes zu treiben: Zu dem Ruhm der berühmtesten Menschen gehört natürlich auch immer eine ordentliche Portion »Blödsinnigkeit der Bewunderer« dazu.

 

Na, mal sehen, wie lange die Dauerklatscher und Untertanen noch klatschen und unterwürfig gaffen, kriechen und Spalier stehen wollen, wenn die Wohnung kalt, das Auto aus und der Magen leer bleibt, die royalen Jachten, Jets und Limousinen aber trotzdem kräftig durchstarten und in Palästen zu Festbeleuchtung Champagner gesoffen und kistenweise Kaviar gefressen wird.

 

Ich geh mich bei dieser widerlichen Melange mal eben übergeben. Denn wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch ewig auf fremde Spesen! Wir sehen uns hoch oben auf den Barrikaden, wir Könige der Freiheit! Cheerio!

 

 

Mein Beitrag erschien bei Manova.

 

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