»Größtes Militärmanöver der Welt«

Im Nordosten von Saudi-Arabien hat unter Leitung der saudischen Armee am Samstag die Militärübung »North Thunder« begonnen. An den Manövern nehmen Truppen aus 20 Staaten – darunter Einheiten aus Ägypten, der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Katar, Marokko, dem Tschad, dem Sudan und aus Dschibuti – teil.

 

Wie die saudische Nachrichtenagentur SPA berichtet, handelt es sich, was die Zahl der teilnehmenden Kräfte und die Größe des Übungsgebiets angeht, um die größte Militärübung der Welt. Geübt wird der Einsatz gegen »Terrorgruppen«.

 

Die Gefechtsübung »North Thunder« findet aber nicht nur im Hinblick auf die wachsende Bedrohung durch den Terrorismus, sondern auch wegen der »politischen und sicherheitsrelevanten Instabilität in der Region« statt und spiegelt die Bedürfnisse der teilnehmenden Nationen diesbezüglich wieder, so SPA weiter. Im Kampf gegen den IS in Syrien hat die Golfmonarchie bereits Kampfjets nach Incirlik in der Türkei verlegt, unterstützt aber auch islamistische Gruppen finanziell in Syrien.

 

Saudi-Arabien ist Teil der US-geführten Koalition gegen den Islamischen Staat (IS) und hat sich an Luftschlägen gegen den IS beteiligt. Im Dezember 2015 hat der sunnitische Golfstaat eine 35 Mitglieder umfassende Allianz zur Bekämpfung von Terror in islamischen Staaten gegründet.

 

Das Königreich führt seit März 2015 einen völkerrechtswidrigen Krieg im Jemen und leitet, gegen die vom Iran unterstützen schiitischen Huthi-Rebellen, eine Allianz aus mehreren Staaten. Alle Mitglieder der Militäroperation im Jemen sind auch Teilnehmer der Operation »North Thunder». Logistisch wird Saudi-Arabien im Jemen von den USA, Großbritannien und Frankreich unterstützt.

 

Das Europaparlament hat sich für ein Waffenembargo gegen Saudi-Arabien, »wegen des Kriegs im Jemen und der desaströsen humanitären Situation« vor Ort, ausgesprochen. Der Beschluss des EU-Parlaments ist allerdings nicht bindend. Saudi-Arabien ist nach Indien der weltweit zweitgrößte Waffenimporteur.

 

 

Mein Beitrag erschien bei RT Deutsch und Junge Welt.

 

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