Ist Kim gar nicht so verrückt?

Nordkoreas Diktator und Bösewicht Kim Jong Un will Atomwaffen nur zum Schutz – und sogar weltweite Abrüstung

 

Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA sowie weitere Nachrichtenagenturen, darunter AFP aus Frankreich und Xinhua aus China, am 8. Mai 2016 mitteilten, möchte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sein Arsenal an Atomwaffen nur einsetzen, wenn die Souveränität des Landes durch andere Atommächte bedroht wird.

 

Diese Botschaft verkündete Kim Jong Un am Wochenende auf dem siebten Parteitag der koreanischen Arbeiterpartei, WPK, in der Hauptstadt Pjöngjang. Es ist der erste Parteitag seit 36 Jahren und der erste unter Anführer Kim Jong Un. Die Partei möchte auf dem Kongress eine Agenda für die nächsten Jahre erstellen.

 

Demnach sei Nordkorea ein verantwortungsvoller Atomwaffenstaat, so Kim Jong Un. Sein Land werde die Waffen nur zur Selbstverteidigung, wenn »aggressive feindliche Kräfte mit Atomwaffen« die Souveränität Nordkoreas bedrohen, einsetzen. Der Machthaber kündigte außerdem an, dass sich sein Land für die weltweite Abschaffung aller Atomwaffen einsetzen wird. Die Regierung in Pjöngjang möchte die Beziehungen mit allen Staaten, die die Souveränität der Demokratischen Volksrepublik Koreas respektieren, ausbauen und verbessern, auch wenn sie in der Vergangenheit feindlich gegenüber Nordkorea eingestellt waren.

 

Ziel der Partei sei eine friedliche Welt ohne Krieg sowie regionaler und globaler Sicherheit, sagte Kim Jong Un auf dem Kongress am Wochenende. Nach Angaben von AFP hatte Nordkorea bereits bei seinem ersten Atomwaffentest 2006 erklärt, dass man Atomwaffen niemals für einen Erstschlag einsetzen wird.

 

Kim betonte, dass die Partei in der Vergangenheit hart für die Einführung einer Strategie für mehr Wirtschaftswachstum und nuklearer Leistungsfähigkeit gearbeitet hat. Die wichtigste Herausforderung für seine Partei sei aber die nationale Wiedervereinigung.

 

Trotz des Anspruchs Nordkoreas als Atomwaffenstaat von der internationalen Gemeinschaft anerkannt zu werden, wurde die kommunistische Diktatur in jüngster Vergangenheit scharf wegen des vierten Atomwaffentests und der Durchführung eines Satellitenprogramms kritisiert und mit Sanktionen durch den UN-Sicherheitsrat bestraft.

 

Am 2. März 2016 wurden weitere Sanktionen gegen die Demokratische Volksrepublik Korea verhängt. Wie die russische Nachrichtenagentur TASS mitteilt, bereitet Russland einen Dekrets-Entwurf vor, der die finanziellen Beziehungen mit Nordkorea fast komplett einstellt. Geschäfte mit nordkoreanischen Banken sollen verboten werden. Die Entscheidung sei im Einklang mit dem Beschluss des UN-Sicherheitsrats.

 

Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, dass Nordkorea nach Angaben des südkoreanischen Militärs bereits Vorbereitungen für einen fünften Atomwaffentest abgeschlossen haben soll und jederzeit zur Durchführung des Tests in Pinggye-ri bereit wäre.

 

 

Mein Beitrag erschien bei NEOPresse.

 

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